Die Geschichte Oberhofs beginnt im 15. Jahrhundert, als der Ort erstmals urkundlich erwähnt wurde. Damals war Oberhof ein kleines Bauerndorf, umgeben von dichten Wäldern und karger Berglandschaft. Landwirtschaft und Forstwirtschaft prägten das Leben der wenigen Einwohner, die abgeschieden und in bescheidenen Verhältnissen lebten. Die Höhenlage und das raue Klima machten den Alltag nicht einfach, aber die Dorfgemeinschaft entwickelte einen starken Zusammenhalt und lernte, mit den Gegebenheiten umzugehen.
Im 17. und 18. Jahrhundert erlangte Oberhof besondere Bedeutung als Jagdrevier der sächsischen Kurfürsten und später der Weimarer Herzöge. Die dichten Wälder des Thüringer Waldes boten ideale Bedingungen für die königliche Jagd. Adlige und Mitglieder des Hochadels reisten regelmäßig nach Oberhof, um an den prunkvollen Jagdgesellschaften teilzunehmen. Diese Zeit markierte einen Wendepunkt in der Entwicklung des Ortes, da durch den Adel der Ruf Oberhofs als exklusives Reiseziel begründet wurde.
Ein weiterer entscheidender Wendepunkt in der Geschichte Oberhofs war die Entdeckung des Wintersports im 19. Jahrhundert. Mit der Eröffnung der Rennsteigbahn im Jahr 1898 wurde Oberhof für Touristen besser erreichbar. Schon bald entwickelte sich der kleine Ort zu einem beliebten Reiseziel für Wanderer, Naturfreunde und Wintersportler. Die ersten Schlitten- und Skirennen wurden ausgetragen, und Oberhof begann, sich als Wintersportzentrum zu etablieren.
Im Jahr 1906 wurde die erste Skisprungschanze errichtet, was Oberhof weiter als Wintersportort bekannt machte. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Infrastruktur für Sportler und Besucher stetig – von Skiloipen und Biathlonanlagen bis hin zu modernsten Sportstätten, die heute regelmäßig für internationale Wettbewerbe genutzt werden.
Im 20. Jahrhundert wurde Oberhof endgültig zu einem Mekka des Wintersports. Besonders während der DDR-Zeit spielte der Ort eine wichtige Rolle im Leistungssport. Sportler aus der gesamten DDR kamen nach Oberhof, um sich auf internationale Wettkämpfe vorzubereiten. Die gut ausgebauten Anlagen und die hervorragenden Bedingungen für Biathlon, Skispringen und Langlauf machten Oberhof zu einem der bedeutendsten Trainingszentren des Landes.
Doch nicht nur Profisportler fanden ihren Weg nach Oberhof – auch der Tourismus blühte auf. Der Thüringer Wald, mit seinen dichten Wäldern, sanften Hügeln und klaren Bergbächen, zog Erholungssuchende und Naturliebhaber aus ganz Deutschland an. Der Ort entwickelte sich zu einem beliebten Ferienziel, sowohl im Sommer als auch im Winter.
Heute ist Oberhof ein moderner Tourismusort, der seine Geschichte mit modernen Annehmlichkeiten verbindet. Neben den zahlreichen Sportmöglichkeiten – von Skifahren und Biathlon bis hin zu Wandern und Mountainbiken – bietet Oberhof auch kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten. Der Ort hat es geschafft, sich im Laufe der Jahrhunderte stetig weiterzuentwickeln, ohne seine Wurzeln und Traditionen zu vergessen.
Der nahegelegene Rennsteig, einer der bekanntesten Wanderwege Deutschlands, zieht jedes Jahr Tausende von Wanderern an. Doch auch für Wellness-Urlauber, Familien und Aktivurlauber ist Oberhof dank seiner vielseitigen Angebote ein idealer Ausgangspunkt.
Oberhof im Thüringer Wald vereint eine reiche Geschichte mit modernem Freizeit- und Urlaubsvergnügen. Von seiner Entstehung als kleines Bauerndorf über die königlichen Jagdgesellschaften bis hin zur Entwicklung als Wintersportzentrum hat Oberhof eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Heute bietet der Ort seinen Besuchern die perfekte Mischung aus sportlichen Aktivitäten, Naturerlebnissen und Erholung.