Arnstadt in Thüringen

Historischer Werdegang des Ortes

Die Umgebung bei Arnstadt wurde schon sehr früh dauerhaft besiedelt. Aktuelle Funde belegen auf Spuren menschlicher Siedlungen aus der Bronzezeit.

Im Jahr 704 wurde das damalige „Arnestati„ erstmalig in kirchlichen Urkunden erwähnt und zählt somit zu den ältesten Orte Deutschlands. Herzog Hedan II. verschenkte sie zu jener Zeit an Kirchenfürsten, unter deren Herrschaft Arnstadt fast 700 Jahre verbleiben sollte.

Im Jahr 1226 erhielt Arnstadt das Stadtrecht verliehen und entwickelte sich zu einem wichtigen Handelsort mit wohlhabenden Bürgern und starker Befestigung gegen Feinde.

Ab 1332 ging die Stadt in die Grafschaft des Geschlechts von Schwarzenburg über und wurde 1560 - mit der Fertigstellung von Schloss Neideck - zu deren Residenzstadt. Das folgende Jahrhundert brachte den Bewohnern Arnstadts Kriege, Krankheiten und verheerende Brände. Die Stadt verarmte zusehends.

Von 1703 - 1707 lebte Johann Sebastian Bach als Organist in Arnstadt. Trotz seinem Weggang blieb er dem Ort immer verbunden. Arnstadt trägt heute den Beinamen „Bachstadt„. Im Laufe des Jahres 1709 wurde das imposante Barockschloss Augustenberg („Neues Palais„) fertiggestellt, das die Bürgerschaft noch mehr in finanzielle Nöte trieb.

Die Grafen von Schwarzburg regierten Arnstadt bis zu ihrer Eingliederung in den Freistaat Thüringen im Jahr 1920. Der Status einer kreisfreien Stadt wurde 1994 mit der Ernennung zur Kreisstadt aufgehoben.

Arnstadt

Arnstadt liegt im Zentrum des Freistaates Thüringen, knapp 20 km südlich der Landeshauptstadt Erfurt. Sie hat etwas mehr als 25.000 Einwohner. Als Kreisstadt ist sie gleichzeitig Verwaltungsstandort und kulturelles Zentrum im Ilm- Kreis.

Ausflugsziele in der Umgebung

Zu den beliebtesten Zielen gehören die berühmten „Drei Gleichen„, eine Burgenlandschaft, die sich nordwestlich erstreckt und zum Wandern einlädt. Die Burgen („Gleichen„, „Mühlburg„, „Wachsburg„) können besichtigt werden und erheben sich als markante Wahrzeichen über den Wäldern. Nur ein paar Autominuten von Arnstadt entfernt befindet sich das interessante Musemsdorf Hohenfelden.

Bei einem Besuch in Thüringen sind natürlich auch die historischen Städte Erfurt, Weimar und Eisenach (mit der Wartburg) sehenswert.

Sehenswürdigkeiten

Der Altstadtkern von Arnstadt beeindruckt mit einem geschlossenen Ensemble am Marktplatz. Dort befinden sich das historische Rathaus, die Bachkirche und eine Bachstatue. Der Hopfenbrunnen ist einer von sieben alten Brunnen in der Innenstadt. Eingerahmt wird das Stadtzentrum von schönen Bürgerhäusern, die aufwändig saniert wurden.

Zu den schönsten Sakralbauten der Region gehören die Liebfrauenkirche und die barocke Himmelfahrtskirche, die ein Oktogon darstellt. Die Ausgrabungsstätte Walpurgiskloster und die gotische Oberkirche sind wichtige Stationen für Pilger.

Weitere interessante Sehenswürdigkeiten sind das Bach-Wohnhaus in der Kohlgasse und das einzigartige „Gärtnerhaus„, das unweit der Burgruine Neideck steht. Der Turm des ehemaligen Residenzschlosses ist für Besucher geöffnet.

Sport und Freizeit

Den Arnstadter Einwohnern und Gästen stehen u.a. ein Freizeitbad, Sporthallen und Abenteuerspielplätze zur Verfügung. Der Tierpark „Fasanerie„ ist ganzjährig geöffnet.

In Arnstadt beginnen zahlreiche Themenwanderwege - u.a. der „Bach-Wanderweg„, der „Wanderweg Walpurgerholz„ oder die kulinarische Wanderstrecke „Von Bier zu Bratwurst„. Einige der Wege sind behindertenfreundlich ausgerichtet und auch für Kinder leicht begehbar.
Die Stadt liegt am deutschen Pilgerweg „ Elisabeth- Walpurga- Paulina„, der von Erfurt in das 50 km entfernte Paulinzella führt. Wichtige Stationen für Pilger sind die Kirchen von Arnstadt.

Radtouristen finden in und um Arnstadt ein gut ausgebautes Radwegenetz abseits der Hauptstraßen. Besonders reizvoll sind der „Ilmtal-Radwanderweg„ und der „Gera-Radwanderweg„, der dem gleichnamigen Fluss folgt.

Museen

Zu den wichtigsten Ausstellungen des Landes Thüringen gehört die Puppenwelt „Mon Plaisier„, die im „Neuen Palais„ gezeigt wird. Ergänzende Ausstellungen im Schloss sind die Porzellansammlung und eine Bach- Ausstellung.

Liebhaber deftiger Spezialitäten sollten das „Deutsche Bratwurstmuseum„ im Ortsteil Holzhausen besuchen. Sehenswert ist auch das kleine Eisenbahnmuseum. Die städtische Kunsthalle präsentiert wechselnde Ausstellung moderner Kunst und Malerei.

Ein interessantes Highlight im Ortskern ist das größte Weinfass des Freistaates. Es wurde 1901 von Franz Schellhorn gebaut, fasst 20.000 Liter und kann heute im „Schellhorns Restaurant„ in der Rittergasse besichtigt werden. Der Weinkeller des historischen Gasthauses ist eine exakte Nachbildung der berühmten „Kyffhäuser Grotte„.

Arnstadt als Gastgeber

Die kleine Stadt an der Gera überrascht ihre Gäste mit vielen schönen Details und einer großartigen Natur. Die einmalige Lage am Thüringer Wald ist besonders für naturverbundene und aktive Urlauber interessant.

Kulturelle Angebote, eine ansprechende Altstadt mit schönen Geschäften und die gepflegte Gastronomieszene tragen zum positiven Ambiente in Arnstadt bei. Im Frühjahr findet das renommierte Bachfestival in Arnstadt statt.